Woher kommt Karate?

Der Ursprung der fernöstlichen Kampfkünste liegt im chinesischen Kloster Shaolin. Dort soll der buddhistische Mönch Meister Bodhidharma  im 6. Jahrhundert das Kloster Shaolin erreicht und dort nicht nur den Buddhismus gegründet, sondern die Mönche auch in körperlichen Übungen unterwiesen haben. Diese sollten die Mönche beweglich und gesund halten, als Ausgleich für die langen Meditationszeiten. Karate war also vom Ursprung her eine Bewegungsschule zur Gesunderhaltung. Die Shaolin-Mönche hielten sich durch Bodhidharmas Übungen in Form, die sie mit der Zeit zu einer Kampfkunst zur Selbstverteidigung ausbauten. Irgendwann standen die Mönche im Ruf, die besten Kämpfer Chinas zu sein. Der chinesische Kaiser empfand diese kämpferischen Mönche jedoch für sich als Bedrohung und ließ das Kloster Shaolin zerstören. Die Mönche mussten fliehen, behielten jedoch ihre Übungen bei und verbreiteten durch ihre Reisen die Kampfkünste in ganz China und Okinawa. Wegen des dort herrschenden strengen Waffenverbotes konnten die Kampfkünste nur im Geheimen geübt und weiterentwickelt werden. So entstand auch das Karate, das wegen des Kämpfens ohne Waffe zunächst Okinawa-Te (Okinawa-Hand/Faust) genannt wurde. Einer der damaligen Meister, Gichin Funakoshi brachte diese Kampfkunst nach Japan, wo er sie modernisierte und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machte. Er gilt damit als der Vater des modernen Karate-Do. Aus dem ursprünglichen Okinawa-Te wurde mit der Zeit Kara-Te, (Leere Hand). Karate entwickelte sich so von einer traditionellen Kampfkunst zu einem modernen Kampfsport.

Was bedeutet Shotokan?

Gichin Funakoshi schrieb nebenbei Gedichte und gab sich selbst den Künstlernamen Shoto. Sein Dojo (Trainingsstätte, heute auch Verein, Übungsraum) wurde später, wie auch sein persönlicher Karate Stil, nach seinem Künstlernamen Shotokan (kan = Halle) genannt.
Shotokan ist heute der am weitesten verbreitete Karate-Stil.

Was heißt Karate-Do?

Karate-Do bedeutet „Weg der leeren Hand“, wobei der Zusatz Do  den philosophischen Hintergrund der Kampfkunst (s.a. Judo, Taekwondo, Aikido, …) unterstreicht.

Was ist Karate?

Karate ist eine japanische Kampfkunst, die hauptsächlich aus Block, Schlag-, Stoß- und Tritt-Techniken besteht. In allen Übungsformen des Karate wird jedoch jeder Angriff zum (Übungs-)Partner, welcher ja einen eventuellen Gegner symbolisiert, kurz vor dem Ziel gestoppt. Dies erfordert Körperbeherrschung und Selbstkontrolle.

Neben dem philosophischen Hintergrund des Karate-Do und der Möglichkeit des sportlichen Wettkampfes kann Karate auch zur waffenlosen Selbstverteidigung genutzt werden.

Welche Ziele verfolgt Karate?

Neben den rein körperlichen Fertigkeiten sind dies die Gesunderhaltung des Körpers der positive Einfluss auf die Psyche, der Ausbau der geistigen Leistungsfähigkeit, wie auch die Förderung einer positiven Lebenseinstellung und Persönlichkeitsentwicklung, was in folgendem Leitspruch zum Ausdruck kommt:

„Das oberste Ziel in der Kunst des Karate ist weder Sieg noch Niederlage, sondern liegt in der Vervollkommnung des Charakters.“ (Gichin Funakoshi)

Eine Grundregel im Karate lautet…

„Karate ni sente nashi“  (=  Es gibt keinen 1. Angriff im Karate)…

was den defensiven Charakter dieser Kampfkunst zum Ausdruck bringen soll. Damit ist allerdings nicht das Training oder der Wettkampf gemeint, da kontrollierte Angriffs- und Abwehr-Übungen zu allen Kampfsportarten gehören. Dieser Satz verdeutlicht vielmehr, dass ein Karateka im normalen Leben seine Kampfkunst niemals für einen Erstangriff missbrauchen darf.

Was bringt mir das Karate Training noch?

Um Karate richtig auszuüben, braucht man ein hohes Maß an Konzentration und Koordination. Durch die teilweise sehr anspruchsvollen Bewegungsabläufe verbessern sich so die allgemeine Merkfähigkeit und das Reaktionsvermögen erheblich.

Aus medizinisch-psychotherapeutischer Sicht stellt Karate eine ideale Kombination von Entspannungstechnik und körperlicher Ertüchtigung dar. Der im Karate zwangsläufige Wechsel von Spannung und Entspannung der Muskulatur vollzieht sich nämlich auch im geistigen Bereich. Neben der Ausschüttung von Glückshormonen kann durch regelmäßiges Training Burnout und Depressionen vorgebeugt werden. Nach einem anstrengenden Training stellen sich unmittelbar Entspannung und Erholung ein.

Karate & Gesundheit

Beim Karate wird im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten, die oft einseitig belasten, der ganze Körper beansprucht. Richtiges Karateüben entwickelt einen gesunden Körper, der gleichermaßen ausdauernd, flexibel, schnell und kräftig ist, ohne dass ein spezielles Beweglichkeits-, Ausdauer- oder Krafttraining mit teuren Geräten nötig ist.
Das Herz-/Kreislaufsystem und somit auch das Immunsystem wird gestärkt und so die Widerstandskraft gegen Erkrankungen erhöht.

Da beim Üben der Rücken immer gerade gehalten werden soll, gilt Karate zudem als hervorragende Haltungsschule und ist u.a. deshalb von der WHO als Gesundheitssport eingestuft worden.